Kommentar |
Schulische Leistungsbewertung zeichnet sich durch mehrere Spannungsfelder und Widersprüche aus. So ist das meritökratische Leistungsprinzip als Legitimation für soziale Platzierungen einerseits demokratischer als eine standesbezogene Verteilung von Positionen. Gleichwohl wird darüber soziale Ungleichheit legitimiert und normalisiert. Zudem können sich Lehrer*innen im Bemühen, Bildungschancen für alle bereitzustellen und Lernen und Kompetenzerwerb zu fördern, dennoch der selektieren den Wirkung ihrer Bewertungen nicht entziehen. Diese Spannung scheint sich in inklusiven Settings noch zu verschärfen: Inklusion bedeutet, Leistung nicht zum vornehmlichen Maßstab für Anerkennung zu machen, dies aber in einem auf ständige Leistungsbewertung und Selektion ausgerichteten Schulsystem. Diese Widersprüche sind in ihrem Grundsatz unauflösbar, was also macht professionelles Handeln im Kontext von Lehren, Lernen und Bewertung aus?
Von den Seminarteilnehmer*innen wird erwartet, kontinuierlich vorbereitend Texte zu lesen, sich aktiv im Seminar einzubringen und zwei Seminaraufgaben (Literaturrecherche, Zusammenfassung und Kommentierung eines selbst gewählten Beitrages) zu erledigen. |