Gottfried Wilhelm Leibniz gilt zusammen mit Aristoteles und Gottlob Frege als größter Logiker aller Zeiten. Bei ihm war Logik noch kein fester Kalkül mit festen Regeln, sondern etwas dass sich in ganz verschiedene Richtungen entwickeln hätte können. Er probierte herum, irrte und korrigierte sich, kam wieder auf die ersten Ideen zurück um dann doch wieder neu ganz anders anzufangen. Sein Ziel war nicht weniger als eine Universalsprache aller Wissenschaften zu entwerfen in jeder jede Streitfrage durch Ausrechnen entschieden werden kann. Das klingt für heutige Ohren fast größenwahnsinnig.
Wir werden uns in der ersten Hälfte des Seminars gemeinsam erarbeiten, von welcher Logik aus Leibniz startete. Das war die Syllogistik des Aristoteles. Im zweiten Teil des Seminars werden wir Leibnizens Entwürfe und Versuche ansehen von der Syllogistik aus, sein Ziel von der Universalsprache aller Wissenschaften zu erreichen. Wir werden dabei um Ecken schauen, um die die Logik auch hätte abbiegen können, die wir heute im Rückblick leicht übersehen. Wir werden aber vor allem erfahren, warum (O-Ton Leibniz:) die Beschäftigung mit den Zeichen uns nicht von den Dingen weg, sondern in ihr Innerstes führt.
Das Seminar findet alle zwei Wochen je 180 Minuten ab 13:15 Uhr statt. Die Texte werden zur Verfügung gestellt und im Seminar gemeinsam erarbeitet.
Teilnahmevoraussetzen: Bestandes propädeutisches Modul
Module: T1 und T2 |