Kommentar |
Oft wird die Geschichte des politischen Denkens der arabischen Welt auf den politischen Islam reduziert, obwohl sie auf eine lange Tradition verweisen kann, die im Mittelalter bahnbrechend und dem europäischen Denken um Jahrhunderte voraus war. Dennoch wurde über die Jahrhunderte hinweg eine Offenheit zu anderen Einflüssen behalten. Immer wieder wurden Fragen des Verhältnisses von Staat und Islam, der guten Regierungsführung, der idealen Gesellschaft, aber auch sozialer Prozesse verhandelt. In dem Seminar soll eine Auswahl der Ideengeschichte vom ‚Mittelalter‘ bis heute behandelt werden, um einerseits Grundlagen zum Verständnis der Region aber auch aktueller politischer Strömungen zu schaffen. Daher werden nicht nur historische Denker, sondern zentrale Autoren des politischen Islams, des Baathismus und anderer Strömungen behandelt. So werden einzelne Staatsverständnisse, Vorschläge zum Verhältnis Religion - Staat und Gesellschafstheorien untersucht, welche heute noch im arabisch-islamischen Raum rezipiert werden. |
Literatur |
- Brügmann, Andreas (1994): Der politische Auftrag des Islam. Programme und Kritik zwischen Fundamentalismus und Reformen; Originalstimmen aus der islamischen Welt. Wuppertal: Hammer.
- Heller, Erdmute (Hg.) (2001): Islam, Demokratie, Moderne. Aktuelle Antworten arabischer Denker. 2. Aufl. München: Beck.
- Zapf, Holger (Hg.) (2012): Staatsverständnisse in der islamischen Welt. 1. Aufl. Baden-Baden: Nomos (Staatsverständnisse, 49).
|