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Platons "Kriton" spielt sowohl für die Darstellung der Person des Sokrates und der Umstände und Voraussetzungen seiner Hinrichtung wie für die Interpretation von Platons Staatsauffassung eine bedeutsame Rolle. Die traditionelle Auffassung, es handle sich um einen „Frühdialog“ mit eher geringer philosophischer Tiefe, ist nicht mehr unbestritten. Auch Forschungsthesen, gemäß denen im "Kriton" bedingungsloser Gehorsam dem Staat gegenüber propagiert und jegliches Widerstandsrecht bestritten werde, sind differenzierteren Betrachtungen gewichen, die das Werk besser in den Kontext der platonischen Staatsauffassung insgesamt einbetten. Die Lektüre konzentriert sich auf ein exaktes Lesen und Interpretieren "im Kleinen", lässt aber die Implikationen des so Gewonnenen für die Gesamtdeutung nicht außer Acht.
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