Kommentar |
Im Seminar widmen wir uns zunächst einer grundsätzlichen Frage für Studierende der Politikwissenschaft: „Warum müssen wir uns überhaupt noch mit der Geschichte des politischen Denkens beschäftigen?!“ Wir wer-den versuchen nachzuvollziehen, warum gerade das Studium entsprechender Quellen kein Selbstzweck der Teildisziplin, sondern für das Verständnis der Politikwissenschaft, aber auch unserer heutigen Gesellschaft an sich, essentiell ist. Unter dieser Prämisse dient der Grundkurs zunächst als Hinführung zu unterschiedlichen methodischen Zugängen und Interpretationsansätzen sowie deren notwendiger Reflexion und Kritik. Der Schwerpunkt des Seminars liegt jedoch auf der Lektüre von Klassikertexten sowie deren Diskussion im Rahmen einer ebenso alten wie aktuellen Kontroverse: der Suche nach einer guten Ordnung. Von der griechischen Antike bis zur französischen Revolution werden unter anderem folgende Autoren und Themen behandelt: Platons Idealstaat, der Staat als Gemeinwesen bei Aristoteles, Ciceros Mischverfassung der römischen Republik, Augustinusʻ Gottesstaat, die Ordnung des „guten Staates“ bei Thomas von Aquin, Machiavellis politische Theorie und Staatslehre, Jean Bodins Vorstellungen von Souveränität, Staat und Herrscher, Vertrags- und Staatslehren bei Thomas Hobbes und John Locke, Montesquieus Staatsformenlehre und das Modell der Gewaltenteilung sowie die Demokratietheorie Jean-Jacques Rousseaus. |
Literatur |
- Braun, Eberhard; Heine, Felix; Opolka, Uwe (2002): Politische Philosophie. Ein Lesebuch. Texte, Analysen, Kommentare. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
- Lieber, Hans J. (1993): Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart. Bonn: Fourir.
- Maier, Hans; Denzer, Horst (2008): Klassiker des politischen Denkens. Band 1: Von Plato bis Hob-bes. München: C.H. Beck.
- Oberndörfer, Dieter; Rosenzweig, Beate (2000): Klassische Staatsphilosophie. Texte und Einfüh-rungen. Von Platon bis Rousseau. München: C.H. Beck.
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