Kommentar |
Die Annäherung an den Menschen als Individuum erscheint in der Beschäftigung mit der mittelalterlichen Geschichte oft als (auf den ersten Blick) schwieriges Unterfangen, vor allem wenn es sich nicht um weltliche oder geistliche Herrscher:innen handelt, sondern um Personen des alltäglichen Lebens. Das Proseminar versucht sich diesen Personen durch die gemeinsame Untersuchung sogenannter Selbstzeugnisse zu nähern, um deren Lebenswelten, (Selbst-)Wahrnehmungen und soziale Beziehungen zu rekonstruieren. Dabei werden wir eine vergleichende Perspektive einnehmen und neben dem deutschsprachigen Raum auch Quellen aus anderen europäischen Regionen betrachten. Ziel des Seminars ist es, Formen und Funktionen unterschiedlicher Selbstzeugnisse zu erarbeiten sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen.
Die Kurssprache ist Deutsch, jedoch sollten alle Teilnehmenden die Bereitschaft mitbringen, auch englischsprachige Quellen und Forschungsliteratur zu lesen. |
Literatur |
Klaus Arnold/ Sabine Schmolinsky/ Urs Martin Zahnd (Hgg.): Das dargestellte Ich. Studien zu Selbstzeugnissen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit (Selbstzeugnisse des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit, 1). Bochum 1999.
Sabine Schmolinsky: Sich schreiben in der Welt des Mittelalters. Begriffe und Konturen einer mediävistischen Selbstzeugnisforschung (Selbstzeugnisse des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit, 4). Bochum 2012. |