Kommentar |
Kommunismus ist die große Utopie des 20. Jahrhunderts. Es war eine verkehrte moderne Welt geschaffen worden. Das kommunistische Experiment entgleiste und misslang auf entsetzliche Weise, bis es schließlich 1989/1991 zerbrach. Trotzdem scheint die Anziehungskraft bis heute ungebrochen.
In dem Seminar werde die Theorie und die vier Hauptphasen der Geschichte des Kommunismus chronologisch bearbeitet. Ausgehend von der Französischen Revolution, in deren Verlauf und Folge sich erstmal kommunistische Ideen und Hauptelemente entwickelten, erarbeiteten Marx und Engels die wissenschaftliche Grundlage des Sozialismus/Kommunismus, die mit der Gründung der Zweiten Internationale marxistischer Parteien 1889 globalen Anspruch erhob. Diese Politik scheiterte zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Mit Lenins sogenannter Oktoberrevolution begann 1917 die sowjetische Phase des Kommunismus, die von Nationalismus und der totalen Umwandlung der Gesellschaft charakterisiert war. Mit dem Sieg über Nazideutschland 1945 gewann die kommunistische Idee eine neue Dynamik. Stalin stülpte das sowjetische Muster mit Gewalt über die besetzten osteuropäischen Staaten. Das Zentrum des Kommunismus hatte sich spätestens jetzt vom Westen in den Osten verlagert. Aber auch in den zerfallenden Kolonialreichen entstanden außerhalb von Europa neue kommunistische Zentren in Abgrenzung zu Moskau. Spätestens mit dem greisen Breschnew begann die letzte Phase. Gorbatschows Bemühungen, die KPdSU grundlegend zu reformieren und der kommunistischen Gesellschaft neuen Schwung zu verleihen, scheiterten. Das System implodierte. In dem Seminar werden nicht nur die Ideen und Einstellungen kommunistischer Persönlichkeiten analysiert, sondern auch die Wirkung dieser Politik auf die Betroffenen |