Kommentar |
Hinweis für LA-Studierende: besonders geeignet für Studierende in den mittleren Semestern
Der Sachsenspiegel des Eike von Repgow (um 1235) definiert als Stadt jede Siedlung, deren Mauer höher sei, als ein Reiter im Sattel greifen könne. Mauern schützten vor Angriffen, ermöglichten die Kontrolle von Ein und Aus, halfen bei der Erhebung von Abgaben und definierten die Stadt als einen eigenen Rechtsraum. Doch wie wurden solche Stadtbefestigungen überhaupt geplant, gebaut, unterhalten und bewacht? Wie interagierten die Stadt und ihr Umland „vor den Mauern“ gerade an dieser Schnittstelle? Diesen Fragen wollen wir uns anhand von Beispielen aus Mecklenburg und dem Ostseeraum aus historischer Sicht, aber auch mit ganz konkreten Blicken auf Originale vor Ort widmen. Die Stadtbefestigung erweist sich dabei als ein Kernphänomen der Architektur-, Rechts- und Sozialgeschichte der Vormoderne.
Im Verlauf des Semesters wird es acht Sitzungen am Dienstag geben. Diese werden ergänzt durch zwei Tagesexkursionen nach Neubrandenburg und Gransee, welche voraussichtlich am Freitag, 27.06., und am Freitag, 04.07., stattfinden werden. Die Teilnahme an den Exkursionen ist verpflichtender Bestandteil des Seminars. |
Literatur |
Isenberg, Gabriele/Scholkmann, Barbara (Hg.): Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt. Köln 1997 (Städteforschung A, 45).
Müller, Joachim; Schumann, Dirk (Hg.): Mittelalterliche Stadtbefestigungen in der Mark Brandenburg und in Norddeutschland. Berlin 2023 (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte, 27).
Biller, Thomas: Die mittelalterlichen Stadtbefestigungen im deutschsprachigen Raum. Ein Handbuch, Darmstadt 2016. |