Kommentar |
Modul: T1, T2 In dem Seminar geht es um das logische Gesetze, das als sicherstes Prinzip und Grundlage der ganzen Login bezeichnet wird - das Prinzip vom Ausgeschlossenem Widerspruch. Es besagt, dass X und nicht-X nicht zugleich wahr sein können, ganz gleich um was es sich bei diesem X handelt. Dieses Gesetz scheint in der ganzen Wissenschaft zu gelten und wir sehen Theorien mit Widersprüchen als falsch an. Es aber auch unser alltägliches Denken. Wir können beispielsweise nicht hier und gleichzeitig abwesend sein, gesund und ungesund leben, die sparen und investieren. Die Redewendung "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" illustriert das. Das Prinzip vom ausgeschlossenen Widerspruch ist so tief in unserem Denken, dass viele Logiker und Metaphysiker Denkbarkeit und Widerspruchsfreiheit für genau dasselbe hielten. Aber stimmt das auch? Warum sind wir uns so sicher, dass Widersprüche stets falsch sind? Lässt sich ein überzeugendes Argument dafür finden? Oder gibt es vielleicht doch Beispiele für wahre Widersprüche? Wir werden diesen Fragen nachgehen. Dazu beginnen wir mit zwei Texten von Aristoteles, in denen er die Widerspruchsfreiheit in die Logik und in die Metaphysik einführte. Danach untersuchen wir das wichtigste Argument für die Widerspruchsfreiheit - das Prinzip der Explosion. Dann haben wir ungefähr das erste Drittel des Semesters erreicht. In den letzten beiden Dritteln werden wir Graham Priests Arbeiten zur parakonsistenten Logik studieren. Priest arbeitet bis heute an Logiken mit wahren Widersprüchen und geht dabei von metaphysischen Überlegungen aus, die aus unserem täglichem Leben und aus der asiatischen Philosophie stammen. Teilnahmevoraussetzungen: Bestandene Klausur "Sprache, Logik, Argumentation" |