An den kanonisierten Klassikern der Literatur erhitzen sich zuweilen die Gemüter: Vorwürfe antiquierter Welt- und Menschenbilder auf der einen und bildungsbürgerliche Apolegitik auf der anderen Seite lassen nicht immer Platz für eine differenzierte Debatte. Dabei ist der Deutschunterricht auf ebendiese angewiesen, will er zu Praxis kommen, die die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ebenso im Blick hat wie die Schwierigkeiten, die die literarischen Gegenstände mit sich bringen.
Das Seminar setzt sich zum Ziel, das komplexe Verhältnis von literarischen Klassikern und dem gegenwärtigen Deutschunterricht zu diskutieren. Welchen Gegenwartswert für heutige Schülerinnen und Schüler können Texte haben, die teilweise hunderte Jahre alt sind? Wie können wir die inhaltliche Distanz und sprachliche Barrieren überbrücken? Welche Kritik aus feministischer oder postkolonialer Perspektive ist berechtigt, und wie gehen wir damit um? Welche Rolle spielt das historische Vorwissen für das Textverständnis? Welche didaktischen Ansätze und Verfahren sind wozu am besten geeignet?
Diese und weitere Probleme sollen im Seminar praxisnahe erörtert und Lösungen erprobt werden. Die Unterrichtsplanung und -durchführung steht dabei ebenso im Fokus, wie eine kritische Reflexion zu eigenen Unterrichtserfahrungen, Bildungsbegriffen und der Institution Schule.
Grundschule ++
Förderschule +++
Haupt-/Real-/Regionalschule +++++
Gymnasium +++++
Berufsschule +++ |