Literatur |
Literatur:
Arbogast Schmitt, Die Moderne und Platon, Stuttgart/Weimar 2003, 233-41. Gyburg Uhlmann, Die Theorie der Zahl im Platonismus: ein systematisches Lehrbuch, Tübingen/Basel 2003. Wolfgang Bernard, Zur Begründung der mathematischen Wissenschaften bei Boethius, Antike und Abendland 43 (1997), 63-89. |
Lerninhalte |
In Buch 7 der «Politeia», bei der Ausdeutung des Höhlengleichnisses, legt Platon dar, dass eine nicht anwendungsbezogene, ihre Prämissen hinterfragende Mathematik, mit den Disziplinen Arithmetik, Geometrie, Astronomie (im Sinne einer theoretischen Wissenschaft, die die Bewegungsmöglichkeiten von Körpern untersucht) und Musiktheorie (im Sinne einer Lehre des Veränderns von Zahlverhältnissen) die beste Propädeutik für die eigentliche Philosophie sei. Platons Thesen, zugleich ein Auftrag an die Wissenschaft, führen in der platonisch-aristotelisch dominierten Spätantike zur Entwicklung eines entsprechenden Wissenschaftssystems sowohl im griechisch- wie im lateinischsprachigen Bereich. Nikomachos von Gerasa verfasst eine Einführung in der Arithmetik, die die Grundbegriffe einer qualitativen Arithmetik im beschriebenen Sinne lehrt (das Werk wird von Boethius frei ins Lateinische übertragen und bild im Osten wie im Westen die Basis der Zahltheorie im Mittelalter). Im Seminar wird eine wörtliche Übersetzung des Textes, die gestellt wird, als Basis benutzt, das Seminar richtet sich vor allem an Studierende, die sich für die Grundlagen der theoretischen Philosophie im Platonismus interessieren. |