Kommentar |
Smash or Pass, Like oder Dislike – dass Menschen digitale Medien nutzen, um sich kennenzulernen, die Liebe zu finden oder andere Kontakte zu knüpfen, ist längst alltäglich geworden. Diese Formen sozialer Beziehungen sind vielfältig und finden zunehmend unter mediatisierten Bedingungen statt. Laut einer amerikanischen Studie der Stanford University (Rosenberg/Thomas/Hausen 2019) lernen sich Paare heute vor allem online kennen – und damit häufiger als z. B. unter Freund*innen. Besonders interessant dafür sind Dating-Apps und vergleichbare soziale Netzwerke, mit denen Menschen gezielt auf die Suche nach Intimbeziehungen sowie Partner*innen und auch Freundschaften gehen. Einerseits stellt diese Form der digitalen Medienkommunikation einen wichtigen (Selbst-)Erfahrungsraum dar, in dem sich Nutzer*innen selbstbestimmt präsentieren, verbinden und aktiv ihren individuellen sozialen Bedürfnissen nachgehen können. Andererseits zeigen sich darin aber auch gesellschaftliche, kulturelle und kommunikative Problemstellungen, die kritisch zu reflektieren und wissenschaftlich zu intervenieren sind.
Im Seminar diskutieren wir die Konzepte von Medienbildung und Mediensozialisation anhand des lebensnahen Themas sozialer Beziehungen in Medienumgebungen. Freude an Text- und Theoriearbeit sind dafür empfehlenswert. Die Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit zur Reflexion selbstgewählter Seminarschwerpunkte. |