| Kommentar |
Hinweis für LA-Studierende: besonders geeignet für Studierende in den mittleren und höheren Semestern
Die Geschichte der Diplomatie hat sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Aus einer als etwas verstaubt geltenden und sehr staatszentrierten Teildisziplin der Geschichtswissenschaft hat sich ein sehr dynamisches Forschungsfeld entwickelt, das sich vor allem für Akteure und deren Handlungsspielräume, für Netzwerke und Geschlechterverhältnisse, das komplexe Verhältnis von Formalität und Informalität, die Implikationen und Fallstricke des diplomatischen Zeremoniells sowie für interkulturelle Beziehungen interessiert. Im Seminar werden wir verschiedene Beispiele aus den Forschungen der „Neuen Diplomatiegeschichte“ behandeln und dabei konsequent in akteurszentrierter Perspektive die in Außenbeziehungen tätigen Individuen, Gruppen und Institutionen betrachten. Auch wird es um die Frage gehen, inwieweit sich Diplomatie in der Frühen Neuzeit wandelte und wie sie sich von der modernen Fachdiplomatie unterscheidet. |
| Literatur |
Dorothée Goetze / Lena Oetzel (Hg.): Early Modern European Diplomacy. A Handbook, Berlin / Boston 2024; Florian Kühnel / Christine Vogel (Hg.): Zwischen Domestik und Staatsdiener. Botschaftssekretäre in den frühneuzeitlichen Außenbeziehungen. Köln / Weimar / Wien 2021; Hillard von Thiessen / Christian Windler (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel, Köln / Weimar / Wien 2010. |