| Kommentar |
Bei der lernenden Auseinandersetzung mit Diktaturen und autoritären Regimen wie staatlicher Repression überhaupt ist es mittlerweile selbstverständlich, Widerstandshandlungen zu thematisieren. Wo etwa der Nationalsozialismus zum Gegenstand wird, reservieren Schulbücher und Lehrpläne hierfür eigene Abschnitte, und auch die Erinnerung an die Schoah kommt nicht ohne eine Behandlung derjenigen aus, die sich unter widrigsten Umständen gegen Verfolgung und Vernichtung stemmten. Das Seminar wird diesen und weiteren Beispielen aus unterschiedlichen historischen Zusammenhängen folgen und beobachten, welche didaktischen Zugänge der formale (Schule) wie der non-formale Bildungssektor (u.a. Bildungsorganisationen, Museen, Dokumentationszentren und Gedenkstätten) wählen. Besonders wird zu beachten sein, inwieweit Widerständigkeit als Lichtblick in ansonsten dunkler Geschichte konstruiert wird und wie staatlicherseits mit potenziell Staatsmacht infragestellenden Widersetzlichkeiten umgegangen wird.
Teil des Seminars wird eine dreitägige Exkursion (voraussichtlich Donnerstagmittag bis Samstagabend) nach Berlin und Leipzig im November 2025 zu Orten der Widerständigkeit gegen das NS-Regime und die SED-Herrschaft führen. Für die Durchführung der Exkursion stehen Mittel zur Verfügung. Parallel zu diesem Seminar wird eine thematisch verwandte Veranstaltung im Bereich der Geschichtstheorie angeboten. |