| Kommentar |
Die Studierenden übernehmen je ein Kurzreferat, eine textkritische Präsentation und eine Sitzungsleitung. Die dort behandelte Passage ist ggf. Grundlage der schriftlichen Modulprüfung (Hausarbeit). Der genaue Seminarablauf, Verteilung der Sitzungsleitungen und Referate, Inhalte der Modulprüfungen etc. werden in der ersten Sitzung besprochen. Es gilt generell, und insbesondere in der ersten Sitzung, Anwesenheitspflicht! |
| Lerninhalte |
Erstaunlich lange haben die Römer zu Britannien und seinen keltischen Bewohnern ein, wenn überhaupt, schwieriges Verhältnis: Caesars Eroberungs- und Beutezüge (55 und 54 v. Chr.) laufen mehr oder weniger schief und werden nachträglich als Expeditionen „getarnt“; erst knapp ein Jahrhundert später können die Römer dauerhaft auf der Insel Fuß fassen. Es folgen Jahrzehnte der sukzessiven Expansion, aber immer wieder auch der Rückschläge durch Revolten und Aufstände (wie den der Boudicca). das „Fremdeln“ mit dem unbekannten Land schlägt sich auch in der zeitgenössischen Literatur nieder. Neben Caesars Bellum Gallicum IV und V werden wir vor allem anhand von Tacitus’ Agricola (einer biographischen Frühschrift über seinen Schwiegervater, den Statthalter von Britannien) und Auszügen aus seinen Annales nachvollziehen, in welchen Entwicklungsschritten, in welchen Gattungstraditionen und mit welcher Darstellungsabsicht Britannien und seine ‚merkwürdigen‘ Bewohner Eingang in die römische Literatur finden – nicht zuletzt, weil die Beschreibung jedes fremden Volkes ein Spiegel dessen ist, was man über das eigene denkt. |