| Kommentar |
Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens“ (BA Ger 2025), „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“, „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“; BA Bepäd [Deu als Zweitfach], BA Wipäd [Deu als Zweitfach] „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Grundlagen Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“; LA Deutsch „Grundlagen der Literaturgeschichte“, „Grundlagen Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Gy; LA, So; LA Beifach), „Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (LA, Re), „Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (LA, Gy; LA, Re), „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (LA, Gy), „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (LA, Re; LA, Sopäd), „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“ (alle LA); Master Bepäd (Deutsch als ZF) / Master Wipäd (Deutsch als ZF) „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft“; Master Ger (2013, 2024), Master Ger, Erstfach (2018–2024) „Konzeptionsmodul Master Germanistik“
Modulprüfung wählbar in:
„Grundlagen Allgemeine und regionale Aspekte der Literatur“ (mdl. Prüfung oder Test)
Inhaltliches Konzept:
Was ruft das Kasperle, ehe es los geht?: »Seid ihr alle da?« Aber schon nach drei Minuten Bundespräsident haben zwei Drittel aller Deutschen die Ansprache weggewischt.
Wenn man wüsste, wie das funktioniert, nur die wichtigen Dinge zu sagen, und die auch noch so, dass die Mehrheit dabei zuhört, dann ...! – Dann könnte man einen Roman schreiben, den die Leute lesen wollen, vielleicht sogar mehrmals. Bei den Swifties funktioniert das ja auch, Taylor weiß, wie es geht.
In der Wissenschaft nennt man die entscheidenden Parameter Aufmerksamkeitsökonomie und Affektsteuerung. Beides beruht auf Reduktion. Zur universitären Wissensgewinnung (»epistemische Prozedur in praxeologischen Kontexten«), z. B. bei der literaturwissenschaftlichen Analyse, geht das so: Man bestimmt ähnliche Elemente im Text, identifiziert die an sie gebundenen Mitteilungen, trennt die relevanten von den irrelevanten Informationen, bildet neue ganzheitliche Komplexe – Ist noch jemand da?
In der Vorlesung werden Aufmerksamkeit und Reduktion genauer betrachtet, theoretisch und an reichlich Beispielen. Zum einen klären wir, was dazu beiträgt, Aufmerksamkeit zu erzeugen und zu erhalten. Zum anderen sehen wir nach, was dabei hilft zu erkennen, was unwichtig und was unverzichtbar ist.
Hilfe für Erstsemester: Ein gutes Buch funktioniert nicht wie Sex, sondern wie die Herbeiführung der Möglichkeit, ihn zu bekommen. Es liegt nicht am kurzen Rock, hat eine berühmte Feministin einmal gesagt, sondern an der Inszenierung des Tabubruchs. Wenn man die Aufmerksamkeit geweckt hat, muss man mit den Bildern im Kopf der Leser auch etwas anfangen können.
Erklärung für fortgeschrittene Studentinnen: Wenn Sie wissen, wie es geht, genügt ein Wort. („Klopstock!“) – Aber sie dürfen nicht aufhören zu lesen, sonst kennen Sie das entscheidende Wort nicht.
Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch stud.ip.
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| Literatur |
Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf, München 1998.
James D. Watson: Avoid Boring People. And Other Lessons from a Life in Science, New York, N. Y., 2007.
Wolfgang Braungart/Joachim Jacob: Stellen, schöne Stellen. Oder: Wo das Verstehen beginnt, Göttingen 2012.
Eva Durovec: New Mind Mapping Forms, London 2022.
Carlos Spoerhase: Kurzfassungen. Über das Komprimieren von Literatur, Göttingen 2024. |