Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“; LA Deutsch „Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (LA, Gy; LA, Re), „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (LA, Gy), „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (LA, Re; LA, Sopäd); Master Bepäd (Deutsch als ZF) / Master Wipäd (Deutsch als ZF) „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft“; Master Ger (2013, 2024), Master Ger, Erstfach/Zweitfach „Literatur und Sprache der Gegenwart“
Modulprüfung wählbar in:
„Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (mdl. Prüfung, 30 Min.), „Literatur und Sprache der Gegenwart“ (HA), „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“ (HA sowie zusätzlich andere Prüfungsform[en] als Option möglich), „Profilbildung Literaturwissenschaft“, „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (Studienleistung/Kompetenzprüfung)
Inhaltliches Konzept:
Das Seminar widmet sich der literarischen Darstellung von Räumen in deutschsprachigen Romanen des 19. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung digitaler Analysemethoden. Im Fokus steht die Frage, wie literarische Räume im Zusammenspiel von Erzählstruktur, Perspektivierung und Semantisierung konstituiert werden – und wie sich diese Strukturen digital erfassen und analysieren lassen.
Mit dem 19. Jahrhundert steht dabei eine Zeit im Fokus, in der tiefgreifende gesellschaftliche, politische und technologische Veränderungen stattfinden. Diese schlagen sich durch Industrialisierung, Mobilität und Urbanisierung in der Veränderung der Städte und der Natur nieder und gleichermaßen in der räumlichen Wahrnehmung der Welt selbst. Da insbesondere die Textgattung Roman auf einen Realitätsbezug ausgerichtet ist und deshalb diese Veränderungen in besonderem Maße verarbeitet, handelt es sich hier um einen Untersuchungsgegenstand, der ein enormes Erkenntnispotential für literaturwissenschaftliche Analysen mit sich bringt.
Wie Raum im Roman konstruiert wird, welche narratologischen Funktionen ihm zukommen und welche Bedeutungen er aufweisen kann, wird anhand ausgewählter Romane des 19. Jahrhunderts untersucht (u. a. von Novalis und Fanny Lewald). Die theoretische Grundlage dafür bilden raumtheoretische Ansätze der Literaturwissenschaft, hauptsächlich die Konzepte Raumnarratologie (Dennerlein), Literaturgeografie (Piatti) und Raumsemantik (Lotman/Ronen). Der methodische Zugang zu den Texten erfolgt neben der gemeinsamen Lektüre und Diskussion über digitale Methoden, wie manuelle Annotation und Named Entity Recognition (NER).
Vorkenntnisse in den Digital Humanities oder im Programmieren sind nicht notwendig.
Bitte besorgen Sie vor Beginn des Semesters die Romane Heinrich von Ofterdingen (Novalis) und Jenny (Fanny Lewald) und bereiten diese schon vor, damit wir direkt in der zweiten Woche inhaltlich starten können. Die beiden Romane werden die einzigen sein, die wir im Seminar gemeinsam besprechen. Alle weiteren werden in Projektarbeiten individuell ausgewählt und mit digitalen Methoden bearbeitet und sind damit nicht vorab zu beschaffen.
Hinweis: Wenn Sie keine Printausgabe kaufen oder ausleihen wollen, sind beide Romane auch kostenlos im Internet verfügbar, meist als Scans der Erstpublikation (z.B. bei archive.org oder Google Books) oder direkt im Browser (z.B. bei Projekt Gutenberg oder TextGrid Repository).
Die Einschreibung in das Seminar erfolgt via Stud.IP. Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch Anwesenheit in der ersten Sitzung. |