Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
LA Deutsch „Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie“ (LA, Gy; LA, Re); Master Ger (ein Fach) „Projekte Master Germanistik“; Master Ger (ein Fach), Master Ger, EF/ZF „Aktuelle Forschungsfelder der Literaturwissenschaft: 9.–16. Jh.“, „Konzeptionsmodul Master Germanistik“ (nicht für Zweitfach)
Modulprüfung wählbar in:
Aktuelle Forschungsfelder der Literaturwissenschaft: 9.–16. Jh., Konzeptionsmodul MA Germanistik (Kolloquium, 30 Min.), Projekte Master Germanistik (Kolloquium, 30 Min. / Projektbericht); Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des MA und der Frühen Neuzeit / Niederdeutsche Philologie (Hausarbeit sowie zusätzlich andere Prüfungsform[en] als Option möglich)
Inhaltliches Konzept:
Wie verstehen wir die Welt, in der wir leben? Wie hat man sie in historischer Perspektive verstanden, als wissenschaftliche Erkenntnis – verglichen mit der modernen Gesellschaft – eher im Hintergrund gestanden hat? Welche Modelle der Weltdeutung kennen wir aus der Vormoderne?
Hier setzt das Seminar an. Es zielt darauf, für den Menschen zentrale Fragen (›Wo leben wir eigentlich? Und wie ist diese Welt strukturiert?‹) anhand mittelalterlicher literarischer Texte zu untersuchen. Denn mag wissenschaftliche Erkenntnis auch noch nicht ausgeprägt gewesen sein, hat das Mittelalter eine ganze Reihe an Deutungsverfahren entwickelt, die die Gesetzmäßigkeiten irdischer Abläufe verstehbar, beschreibbar und literarisch darstellbar machen: von der Hermeneutik, Typologie und Allegorie, bis hin zu Weltkarten und astronomischen Uhren, die in der Frühen Neuzeit Konjunktur haben.
Die Verfahren literarischer Weltdeutung werden im Seminar anhand unterschiedlicher literarischer Texte analysiert, um Formen vormodernen Weltverstehens zu erschließen. Damit soll ein Zugang zu den Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis erarbeitet werden, der es erlaubt, Verstehensprozesse zu historisieren und an modernen Entwicklungen zu konfrontieren.
Teilnahmevoraussetzungen für dieses HS sind 1.) ein absolviertes Grundstudium im Bereich Literaturwissenschaft (d. h. der erfolgreiche Abschluss vorgängiger Module [siehe Modulhandbuch]) und 2.) Kenntnisse des Mittelhochdeutschen im Umfang einer bestandenen Mittelhochdeutsch-Klausur.
Prüfungsvorleistung: Im Laufe des Semesters ist als obligatorische Prüfungsvorleistung ein Referat zu halten und eine Seminardiskussion zu moderieren.
Die verbindliche Anmeldung erfolgt 1.) durch die Eintragung in die Lehrveranstaltung bei stud.ip im offiziellen Einschreibezeitraum und 2.) durch den Nachweis des erfolgreich absolvierten Grundstudiums. |