Adressatinnen und Adressaten
LA Gy (2019), LA Gy (2022): Modul Spezialisierung Linguistik; Modul Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit/ Niederdeutsche Philologie; Modul Profilbildung Linguistik
Deutsch, Master BePäd (2020); LA Re (2019), LA Re (2022): Modul Spezialisierung Linguistik; Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit/ Niederdeutsche Philologie; Modul Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft
LA Beifach (2019), LA Beifach (2022): Modul Spezialisierung Linguistik; Modul Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit/ Niederdeutsche Philologie
MA Ger (2024): Projekte Master Germanistik; Modul Literatur- und Sprachgeschichte – Theorien und Methoden;
MA Ger (2018), MA Ger (2022), MA Ger (2024): Konzeptionsmodul Master Germanistik; Modul Literatur- und Sprachgeschichte – Theorien und Methoden
Abschlussmöglichkeiten
Modul Spezialisierung Linguistik (LA Gy (2019), LA Gy (2022), LA Re (2019), LA Re (2022), LA Beifach (2019), LA Beifach (2022)): Hausarbeit (8 Wochen) oder mündliche Prüfung (30 Min.)
Modul Spezialisierung Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit/ Niederdeutsche Philologie (LA Gy (2019), LA Gy (2022), LA Re (2019), LA Re (2022), LA Beifach (2019), LA Beifach (2022)): Hausarbeit (8 Wochen) oder mündliche Prüfung (30 Min.)
Modul Profilbildung Linguistik (LA Gy (2019), LA Gy (2022)): Kompetenzprüfung
Modul Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft (LA Re (2019), LA Re (2022)): Kompetenzprüfung
Projekte Master Germanistik (MA Ger (2024)): Projektbericht (8 Wochen) oder mündliche Prüfung (30 Min.)
Konzeptionsmodul Master Germanistik (MA Ger (2018), MA Ger (2022), MA Ger (2024)): Teilnahme
Inhaltliches Konzept:
Sprachwandel lässt sich im älteren Deutschen auf verschiedenen Sprachebenen beobachten. In der Wortbildung können wir zum Beispiel die Entstehung und Ausbreitung von Derivationssuffixen wie ‑bar (essbar) oder ‑lich (körperlich) beobachten. In der Syntax vollzieht sich ein Wandel unter anderem bei der Negation (von der doppelten Negation in mhd. erne kumt niht zur einfachen Negation nhd. Er kommt nicht) oder bei der Stellung in Genitivkonstruktionen (von Der Königin Kind zu Das Kind der Königin). Auf graphematischer Ebene besteht eine prominente Entwicklung in der Ausbreitung der Großschreibung, die sich anhand einer Skala vollzieht und zunächst Gott, anschließend Menschen (Mann), später weitere belebte Einheiten (Hund), dann auch unbelebte Entitäten (Stein) und am Ende sogar abstrakte Substantive (Frieden) erfasst. Sprachwandel ist dabei immer auch eng mit sprachlicher Variation verbunden: Bevor sich eine neue Variante durchsetzt, steht sie in Konkurrenz zur älteren, das heißt, es werden eine gewisse Zeit lang mehrere Varianten nebeneinander verwendet.
Eine Möglichkeit, solche Phänomene sprachlichen Wandels und sprachlicher Variation zu untersuchen, bieten Korpora wie die Referenzkorpora zur deutschen Sprachgeschichte. Im Seminar werden wir uns mit Grundlagen der Korpuslinguistik befassen und dabei die folgenden Fragen klären: Was sind Korpora? Wie können grammatische Annotationen in Korpora aussehen und wie kann man sie für Analysen nutzen? Wir werden verschiedene historische Korpora und die Möglichkeiten der Suche in diesen Korpora kennenlernen. Gemeinsam erproben wir alle Schritte einer korpusbasierten Analyse von der Korpusauswahl über die Suchabfrage bis hin zur Auswertung der Daten.
In Forschungsprojekten sollen ausgehend vom individuellen Interesse eigene kleine Forschungsprojekte zu Phänomenen des grammatischen Wandels im älteren Deutschen mithilfe von Korpora durchgeführt werden. Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen werden im Seminar präsentiert und diskutiert. Daran anknüpfend soll eine Hausarbeit verfasst werden, in der das ausgewählte Phänomen umfassender dargestellt werden kann.
Alle Materialien werden über die Lernplattform Stud.IP zur Verfügung gestellt.
Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Besuch des Grundkurs Linguistik und der Weiterführung Linguistik: Sprachgeschichte. Als Prüfungsvorleistung gilt die regelmäßige und aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen sowie eine Präsentation.
Die Einschreibung in das Seminar erfolgt via Stud.IP. Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch Anwesenheit in der ersten Sitzung. |