In der alttestamentlichen Tradition sind Flucht und Migration zentrale Themen, die über die Jahrhunderte der Entstehung der alttestamentlichen Literatur reflektiert und facettenreich diskutiert worden sind. Dabei erfährt die Reflexion von Fremdsein, Flucht und Migration im Laufe der Geschichte des antiken Israel aufgrund der sich wandelnden politischen, kulturellen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen bedeutende Transformationsprozesse. Dieser Prozess wird am Beispiel der Sozialgesetzgebung im Bundesbuch, der Reflexion des Lebens im Exil sowie der Auseinandersetzung über den Umgang mit Fremden in der neuformierten judäischen Gemeinschaft in nachexilischer Zeit skizziert.