Bildethik ist eine junge und noch kaum systematisch ausgebildete Disziplin: In den im deutschsprachigen Raum kürzlich etablierten Bildwissenschaften herrscht die erkenntnistheoretische Perspektive vor und die in Nordamerika beheimateten Visual Culture Studies stellen ihre dezidiert politische Ausrichtung nicht auf ein ethisches Fundament. Dabei haben Bilder und das Nachdenken über sie eine fundamentale ethische Dimension.
Angesichts dieser Ausgangslage versteht sich das Seminar als Labor für bildethische Grundlagenforschung. Zunächst werden klassische und neuere bildtheoretische Texte gelesen und ihre ethischen Implikationen untersucht. Anschließend werden bildethische Ansätze verglichen.
Dabei soll davon ausgegangen werden, dass Bildethik nicht darauf beschränkt sein muss, einen normativen Teilbereich der Medienethik abzudecken, sondern ethische Antworten auf die Bedingungen von Medienvielfalt und Erkenntnispluralismus zu bieten hat.
Teilnahmebeschränkungen: keine |