Das 21. Jahrhundert ist in beispielloser Weise von Veränderungen in Umwelt und Klima gekennzeichnet. Der Schutz und der Erhalt der natürlichen Ressourcen muss ohne Zweifel Priorität haben – die Umweltethik trägt als reflektierende Wissenschaft dazu bei, dass die Werte, Normen und Konzepte der Mensch-Natur-Beziehung analysiert und in die Praxis umgesetzt werden können. Anhand einschlägiger Grundlagentexte werden wir uns in diesem Seminar mit den Positionen der Umweltethik vertraut machen. Folgenden Fragen werden wir nachgehen:
- Wie wird Natur konzipiert? Was ist Natur überhaupt?
- Warum sind wir der Natur moralisch verpflichtet? Und welchen Entitäten in der Natur? Sind wir der einzelnen Kuh oder der Art „Kuh“ verpflichtet? Gibt es eine Grenze der Schutzbedürftigkeit?
- Welche Verpflichtungen ergeben sich für das menschliche Handeln in der Mensch-Natur-Relation und wie werden sie begründet?
In der Praxis des Umweltschutzes verfangen sich die Akteure zudem häufig in Zielkonflikten. Im zweiten Teil des Seminares wollen wir uns daher mit der ethischen Dimension eines klassischen Zielkonfliktes, bzw. Anwendungsbereiches der Umweltethik zuwenden: der Nutztierhaltung. Wir werden die aktuelle Kontroverse um die Nutztierhaltung umweltethisch reflektieren und neben der dominierenden Frage des Tierwohls auch Aspekte des Bodenschutzes, des Wasserhaushaltes und der Biodiversität aus Sicht der Umweltethik betrachten.
Die Bereitschaft zur Bearbeitung englisch-sprachiger Literatur wird vorausgesetzt. |