Kommentar |
Unter dem Stichwort ‚Ostsiedlung’ versteht man in der historisch-mediävistischen Forschung gemeinhin den hochmittelalterlichen Prozess einer Wanderungsbewegung überwiegend deutschsprachiger Siedler in die Gebiete an der östlichen Peripherie des Heiligen Römischen Reiches. Diese Migrationsprozesse zeitigten grundlegende Folgen, etwa die Veränderungen von Siedlungs- und Rechtsstrukturen in den Einwanderungsgebieten. Unter den zahlreichen von der ‚Ostsiedlung’ betroffenen Regionen sollen im Hauptseminar diejenigen östlich der Saale und Elbe im Vordergrund stehen. In der Veranstaltung wollen wir uns sowohl mit den technischen und agrarischen Rahmenbedingungen als auch mit den sozialen, demographischen, rechtlichen und vor allem kulturellen Folgen auseinandersetzen. Einen zentralen Aspekt bildet zudem die Forschungsgeschichte selbst, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts unterschiedliche, oft nationalistische Interpretationen erfahren hat und zu sehr unterschiedlichen Perspektiven auf den Prozess der ‚Ostsiedlung’ geführt hat.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 14.02.2022, 12:00 Uhr bis 18.03.2022, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 18.03.2022, 16:10 Uhr
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