Literatur |
Ausgabe: H. Lloyd—Jones & N.G. Wilson, Oxford 1990 (OCT) oder A.C. Pearson, Oxford 1928 (OCT).
Zur kontroversen Forschungslage/Kommentar: H. Flashar. Sophokles. Dichter im demokratischen Athen. München, 2000, S. 123-142; J.C. Kamerbeek. The Plays of Sophocles. Commentaries: The Electra. Leiden, 1974; L. MacLeod. Dolos & Dike in Sophokles' Elektra. Leiden, 2001. |
Lerninhalte |
Alle drei großen attischen Tragiker haben sich dem 'Elektra-Stoff' zugewendet: Aischylos im Rahmen seiner Orestie-Trilogie (Choephoren), Sophokles und Euripides in ihren Elektra-Tragödien, wobei unklar ist, welche der beiden zuerst entstand. Sophokles' Stück beginnt damit, wie Orest zusammen mit seinem Erzieher den Plan entwirft, die Ermordung seines Vaters, Agamemnon, durch seine Mutter, Klytaimnestra, und ihren jetzigen Ehemann, Aigisth, zu rächen. Elektra, Orests Schwester, beklagt im Königspalast dasselbe Unrecht und erwägt später sogar, selbst die Rache des Vatermords vorzunehmen. Ihr wird der Tod des Bruders vermeldet – dies jedoch ist eine List, nach deren Aufdeckung schließlich die Wiedererkennung der beiden Geschwister erfolgt. Das Drama endet damit, wie Orest seine Mutter tötet, und bricht überraschend abrupt ab, bevor auch Aigisth (vermutlich) den Tod findet. Zuletzt bleibt Elektra allein auf der Bühne zurück (Flashar). In der Lektüreübung sollen möglichst viele zentrale Passagen gelesen und übersetzt sowie metrisch analysiert werden. Inhaltlich liegt der Fokus auf Sophokles' komplexer Psychologie und seinen entsprechenden Charakterzeichnungen im Kontext der Frage nach menschlichem Leiden und dessen Ursache.
Abschluss: Übersetzungsklausur |