Literatur |
Literatur: Martin Jehne, Caesar (Beck’sche Reihe Wissen 2044), 5. Aufl, München 2014; Christian Meier, Die Ohnmacht des allmächtigen Dictators Caesar. Drei biographische Skizzen, 2. Aufl, Stuttgart 2015; Matthias Gelzer, Caesar. Der Politiker und Staatsmann, 6. Aufl., Wiesbaden 1960; Wolfgang Blösel, Die römische Republik. Forum und Expansion (C. H. Beck Geschichte der Antike), 2. Aufl., München 2021.
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Lerninhalte |
Genie, Despot, Verursacher eines Genozids, Totengräber der Republik, Standardautor im Lateinunterricht - Gaius Iulius Caesar ist die wohl bekannteste Persönlichkeit der römischen Antike, das Urteil der Nachwelt über ihn könnte allerdings kaum gespaltener ausfallen. In den modernen Geschichtsbüchern wird die Zeit Caesars als "Krise der Römischen Republik" beschrieben, und mit Caesar betrat ein Politiker die Bühne, der allen Widerständen zum Trotz eine steile Karriere hinlegte: Mit dem "ersten Triumvirat" bewies er Geschick auf dem politischen Parkett; mit der Unterwerfung Galliens demonstrierte er seine überragenden Fähigkeiten als Feldherr; in einem blutigen Bürgerkrieg wurde sodann allen klar, dass er nicht zögerte, diese Fähigkeiten auch gegen die eigenen Landsleute einzusetzen; sein Weg zur unumschränkten Alleinherrschaft konnte zuletzt nur durch einen Mord verhindert werden.
Dreh- und Angelpunkt der historischen Urteilsbildung ist dabei die Frage, wie Caesars Taten vor dem Hintergrund seiner Zeit einzuschätzen sind. War Caesar ein skrupelloser Machtmensch, der für den eigenen Ruhm über Leichen ging? Oder ist sein retrospektiv so zielstrebig erscheinender Weg zur Alleinherrschaft zumindest teilweise auf eine Verkettung von Sachzwängen zurückzuführen? Diesen und anderen Fragen soll anhand intensiver Analyse der Quellen nachgegangen werden, denn die Zeit Caesars ist eine ungewöhnlich gut dokumentierte Phase der antiken Geschichte.
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