Kommentar |
„Was ist also Zeit“ – mit dieser Frage leitet der spätantike Theologe Augustinus einen knappen Exkurs zum Wesen der Zeit ein, der in der Feststellung kulminiert, dass er nicht zu erklären vermag, was Zeit eigentlich ist. Festhalten kann man, dass Zeit zu den elementaren Bedingungen menschlicher Existenz gehört – natürlich auch im Mittelalter. Man „maß“ die Zeit, versuchte durch Rhythmisierung, Benennung und Zeitanzeigen Ordnung in die Welt zu bringen. Man dachte – wie Augustinus – über Zeit nach, über ihr Wesen, ihren im christlichen Horizont sinnvollen Einsatz, versuchte sich an Deutungen der vergangenen Zeit wie an spekulativen Vorhersagen der Zukunft. Im Hauptseminar werden die hier nur angerissenen Themen ausgehend von exemplarischen Quellen gemeinsam erarbeitet. Dabei werden neben alltags- und wissens- bzw. technikgeschichtlichen Themen auch die angedeuteten theologisch-philosophischen Ansätze sowie das weite Feld der Zeit- und Geschichtsdeutung behandelt.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 13.02.2023, 12:00 Uhr bis 17.03.2023, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 17.03.2023, 16:10 Uhr |
Literatur |
Dohrn-van Rossum, Gerhard: Die Geschichte der Stunde. Uhren und moderne Zeitordnungen, München 1992 Ehlert, Trude (Hrg.): Zeitkonzeptionen, Zeiterfahrung, Zeitmessung: Stationen ihres Wandels vom Mittelalter bis zur Moderne, Paderborn [u.a.] 1997 |