Kommentar |
Im „langen“ 19. Jahrhundert prägten Migrationsbewegungen den atlantischen Raum. Die Massenwanderungen von Europa nach Nordamerika sind dabei das bekannteste Beispiel. Aber auch die Staaten Lateinamerikas erlebten einen massiven Zustrom von europäischen Migrant*innen, ein Phänomen das analytisch kaum von der Wanderung in die USA zu trennen ist. Die Migrationen im atlantischen Raum waren jedoch keinesfalls einseitig von Europa in die Amerikas, es kam auch zu Rückwanderungen und Austauschbewegungen. Diese transatlantischen Austauschbeziehungen setzten sich im 20. Jahrhundert fort, in dem beispielsweise spanische Republikaner*innen nach Mexiko wanderten oder deutsche Jüd*innen Zuflucht in Kalifornien finden. In diesem Proseminar werden wir grundlegende Fragen der Migrationsgeschichte beleuchten, Fragen nach Ursachen und Wirkung von Migration stellen, deren Gender-Dimension untersuchen sowie verschiedene Einwanderungspolitiken und Widerstände gegen Migration untersuchen. Den atlantischen Ozean als einen Migrationsraum zu begreifen ist dabei für uns die analytische Hauptaufgabe. Die Fähigkeit und Bereitschaft, englischsprachige Texte zu lesen wird vorausgesetzt.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 13.02.2023, 12:00 Uhr bis 17.03.2023, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 17.03.2023, 16:10 Uhr |
Literatur |
Jochen Oltmer, Migration im 19. Und 20. Jahrhundert (München 2010); Sylvia Hahn, Historische Migrationsforschung (Frankfurt 2012); H. Glenn Penny, Stefan Rinke, “Germans Abroad. Respatializing Historical Narrative” Geschichte und Gesellschaft 41 (2015), S. 173-196. |