Kommentar |
Das lange 18. Jahrhundert ist auch als „Jahrhundert der Weiblichkeit“ beschrieben worden (Stollberg-Rilinger 2011). Neue Kommunikationsformen und Medien sowie ein neues Ver-ständnis von Geselligkeit beflügelten die Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben; man denke allein an die vielbeschworenen Salons der Aufklärung. Zwar blieben offenkundig gravie-rende Differenzen in allen Lebensbereichen bestehen. In jedem Fall aber wurde die Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter neu gestellt. Die Geschichte der Menschheit wurde nun unter diesem Gesichtspunkt untersucht, frühe Feminist:innen verkündeten, der Geist habe kein Geschlecht, und der Primat von Kultur oder Natur wurde intensiv debattiert. Trotz territorialer Unterschiede handelte es sich bei der Auseinandersetzung um die Rolle der Frau zweifelsohne um einen grenzüberschreitenden Diskurs. Dieser Kurs nimmt eine europäische Perspektive ein, wobei neben Deutschland vor allem Großbritannien und Frankreich im Fokus stehen und Fachliteratur sowie Quellenmaterial in englischer und deutscher Sprache bearbeitet wird.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 01.08.2022, 12:00 Uhr bis 26.08.2022, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 26.08.2022, 16:10 Uhr
Einschreibezeitraum für Erstsemesterstudierende: 03.10.2022, 12:00 Uhr bis 07.10.2022, 20:00 Uhr Loszeitpunkt: 07.10.2022, 20:15 Uhr |
Literatur |
Barbara Stollberg-Rilinger: Die Aufklärung: Europa im 18. Jahrhundert, 2. Auflage, Stuttgart 2011; Sarah Knott/Barbara Taylor (Hg.): Women, Gender and Enlightenment, London 2005; Claudia Opitz-Belakhal: Geschlechtergeschichte, 2. Auflage, Frankfurt/New York 2018; Claudia Opitz: Aufklärung der Geschlechter, Revolution der Geschlechterordnung. Studien zur Politik- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts, Münster u.a. 2002; Karen O'Brien: Women and Enlightenment in Eighteenth-Century Britain, Cambridge 2009; Anthony J. La Vopa: The Labor of the Mind: Intellect and Gender in Enlightenment Cultures, Philadelphia 2017; Dror Wahrman: The Making of the Modern Self: Identity and Culture in Eighteenth-Century England, New Haven/London 2004; Carla Hesse: The Other Enlightenment: How French Women Became Modern, Princeton/Oxford 2001; Heide Wunder: „Er ist die Sonn‘, sie ist der Mond“: Frauen in der Frühen Neuzeit, München 1992. |