Literatur |
P. Heather: Die letzte Blüte Roms. Das Zeitalter Justinians, Darmstadt 2019; H. Leppin: Justinian. Das christliche Experiment, Stuttgart 2011; M. Meier: Das andere Zeitalter Justinians, Göttingen 2003; M. Meier: Justinian, München 2004 (zur Anschaffung empfohlen); D. Potter: Theodora. Actress, Empress, Saint, Oxford 2015; M. Whitby: The Wars of Justinian, Barnsley 2021. |
Lerninhalte |
Der römische Kaiser Justinian (482 bis 565) ist nach Konstantin dem Großen die überragende Herrschergestalt der Epoche der Spätantike. Dem Bauernsohn aus den Balkanprovinzen gelang der unwahrscheinliche Aufstieg zur Alleinherrschaft; als er in Konstantinopel den Thron bestieg, war der Westen des Mittelmeerraums der kaiserlichen Herrschaft bereits seit einigen Jahrzehnten entglitten, doch Justinians Feldherren konnten Nordafrika, Südspanien und Italien in langen Kämpfen zurückerobern, während man sich im Osten schwere Kämpfe mit Persien, der zweiten Großmacht dieser Zeit, lieferte. Während diese militärischen Erfolge letztlich nur vorübergehend waren, prägt Justinians Gesetzgebungswerk die europäische Rechtsgeschichte bis heute. Überdies griff der Kaiser energisch in die christologischen Streitigkeiten dieser Jahre ein, initiierte ein großes Bauprogramm im ganzen Reich und reorganisierte die Verwaltung. Zugleich musste er schwere Krisen wie insbesondere die erste historisch nachweisbare Pest-Pandemie bewältigen. Das Hauptseminar wird dabei die für Justinians Herrschaft ungewöhnlich reich vorhandenen zeitgenössischen Quellen in den Mittelpunkt rücken, um ein möglichst facettenreiches Bild der sich wandelnden Welt, in der er lebte, zu entwerfen, die die Schwelle zwischen Antike und Mittelalter bildet.
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