Literatur |
Literatur: H. Brandt: Die Kaiserzeit. Römische Geschichte von Octavian bis Diocletian. 31 v. Chr.–284 n. Chr., München 2021; K. Christ: Die Römische Kaiserzeit. Von Augustus bis Diokletian, München 2001; E. Flaig: Den Kaiser herausfordern, 2. Aufl., Frankfurt 2019; E. Meyer-Zwiffelhoffer: Imperium Romanum, München 2009; M. Sommer: Das römische Kaiserreich, Stuttgart 2018. |
Lerninhalte |
Im ersten Jahrhundert vor der Zeitenwende ging die Römische Republik in einer Kette von blutigen Bürgerkriegen unter, und Caesars Adoptivsohn Octavian, der seit 27 v. Chr. den außergewöhnlichen Namen „Augustus“ führte, errichtete nach seinem Sieg als „Princeps“ eine faktische Alleinherrschaft, die man als den „Prinzipat“ bezeichnet. Dieses System war insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die meisten Herrscher und die senatorischen Eliten die tatsächlichen Machtverhältnisse zu ignorieren vorgaben – man tat so, als sei die Republik nie untergegangen, sondern werde vom Kaiser, dessen Hauptaufgabe daher die Sicherung des inneren Friedens war, nur beschützt. Aus diesem Gründen haftete dem Prinzipat ein strukturelles Legitimitätsdefizit an, und die Stellung eines Herrschers konnte leichter als in anderen politischen Ordnungen von einem Rivalen herausgefordert werden, während die Machtfülle eines Kaisers, solange er herrschte, schier unbeschränkt war. Etwa 200 bis 250 Jahre lang funktionierte dieses sonderbare System dennoch über weite Strecken so gut, dass der Mittelmeerraum zumeist Frieden und nie gekannten Wohlstand genoss. Die Vorlesung wird einerseits einen Überblick über die bewegte Ereignisgeschichte der drei Jahrhunderte zwischen Augustus und Diokletian, mit dessen Reformen eine neue Epoche begann, bieten, andererseits aber auch die sozialen, wirtschaftlichen, administrativ-militärischen und religiösen Verhältnisse im Imperium Romanum behandeln.
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