Literatur |
Markus Matthias: Sie Spiritualität der altlutherischen Orthodoxie. In: Peter Zimmerling: Handbuch Evangelische Spiritualität. Bd. 1: Geschichte. Göttingen 2017, S. 186–212.
Ernst Koch: Das Konfessionelle Zeitalter – Katholizismus, Luthertum, Calvinismus (1563–1675). Leipzig 2000 (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen II/8), S. 250–258. |
Lerninhalte |
Das Luthertum des 17. Jahrhunderts (lutherische Orthodoxie) hat eine reiche Frömmigkeitsliteratur hervorgebracht, die erst in jüngerer Zeit verstärkt in den Blickpunkt der Forschung gerückt ist. Neben gedruckten Predigten (Postillen) erschien eine Vielzahl von Andachts- u. Gebetbüchern, die mit lyrischen Texten und Meditationen die persönliche Frömmigkeit zu befördern gedachten. Im Seminar werden wir verschiedene Gattungen dieser Literatur und verschiedene Persönlichkeiten dieser Epoche kennenlernen, z.B. Johann Arndt, Johann Gerhard, Johann Rist, aber auch Paul Gerhardt und den in Rostock beheimateten Heinrich Müller. Wir werden u.a. fragen, in welcher Weise Theologie und Frömmigkeit verbunden werden und welche theologischen Topoi im Mittelpunkt stehen. Zudem beschäftigen wir uns mit zentralen Thesen der Forschung zu dieser Epoche, etwa der älteren aber nachhaltig prägenden These W. Zellers, es habe um 1600 eine umfassende Krise der Frömmigkeit gegeben oder der von H. Schilling vertretenen „Konfessionalisierungsthese“. Das Seminar soll eine Erkundung dieser Epoche ermöglichen, die im Vergleich zur Reformationszeit und zur Epoche des Pietismus‘ häufig weniger intensiv wahrgenommen wurde. Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben. |