Kommentar |
Andreas Reckwitz Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ hat im öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik eine euphorische Reaktion gefunden. Der Frankfurter Soziologe hat eine Theorie der Moderne zu entfalten versucht, deren Kern besagt, dass die bisherige Orientierung am Allgemeinen zunehmend einer Orientierung am Besonderen weicht. Konkret träten beispielsweise an die Stelle von Massenprodukten singuläre Gegenstände, werden Konsumentscheidungen individualisiert, müssen Reisen heute außeralltäglich, ja „authentisch“ sein. Nur die vermeintliche Einzigartigkeit gehe mit Valorisierung, also Wertzuschreibung, als zentralem Kennzeichen der Spätmoderne einher. Drei Rostocker Hochschullehrer aus der Geschichte, der Soziologie und der Philosophie laden Sie ein, sich mit Reckwitz‘ Theorie der Moderne auseinanderzusetzen. In den einzelnen Sitzungen werden ausgewählte Texte des Buches abwechselnd mit kritischen Zeitdiagnosen aus der Geschichtswissenschaft, der Soziologie und der Philosophie konfrontiert und versucht, die Relevanz von Reckwitz‘ Theorie für die einzelnen Fächer ebenso wie interdisziplinär herauszuarbeiten.
Einschreibezeitraum für das SoSe 2019: 18.02.2019, 12:00 Uhr bis 08.03.2019, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 08.03.2019, 16:10 Uhr |
Literatur |
Andreas Reckwitz, Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne, Berlin 2017; Matthias Junge (Hrsg.), Metaphern soziologischer Zeitdiagnosen, Wiesbaden 2016; Heiner Hastedt (Hrsg.); Deutungsmacht von Zeitdiagnosen. Interdisziplinäre Perspektiven, Bielefeld 2019; Anselm Doering-Manteuffel und Lutz Raphael, Nach dem Boom. Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970, Göttingen 2008; Hartmut Rosas Kommentar im Reckwitz-Buchforum (8) in Soziopolis: https://soziopolis.de/beobachten/kultur/artikel/reckwitz-buchforum-8-die-gesellschaft-der-singularitaeten/ |