Seminarbeschreibung:
Innerhalb der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Rassismus gibt es kontroverse Diskussionen darüber, was genau unter Rassismus zu verstehen ist. Aus dem begrifflichen Verständnis leiten sich nicht nur Interventionen zu dessen Bekämpfung ab, sondern das begriffliche Verständnis von Rassismus bestimmt das jeweilige theoretische Verständnis anderer Phänomene, wie dem Antisemitismus oder dem Sexismus. Und es berührt die Frage danach, wie wir allgemein die Mechanismen und Funktionsweisen des Gesellschaftlichen beschreiben. Je nach theoretischer Ausgangsposition werden also rassistische Phänomene anders definiert. Nun mag gerade der Eindruck entstanden sein, als zentrierten sich Theorien um den Rassismusbegriff. Es sind jedoch anders herum die unserem Denken zugrundeliegenden Theorien, die unsere Auffassung bestimmen, dessen was Rassismus ist. Das ist in der Wissenschaft nicht anders als im Alltagsbewusstsein, mit dem Unterschied, dass die wissenschaftliche Perspektive ihren theoretischen Analysestandpunkt auszuweisen hat.
In diesem Seminar werden verschiedene Theorien der Rassismusforschung vorgestellt und kritisch hinterfragt. Jede Theorie soll in Hinblick auf ihre Erklärungskraft für bestimmte Formen des Rassismus und den aktuell dominierenden Konjunkturen des Rassismus diskutiert werden. Der einen Theorie ist beispielsweise die Ökonomie der alles entscheidende Primat, der anderen Theorie sind Diskurse die Gesellschaft prägend und in anderen Theorien kommt auch dem Psychologischen eine große Bedeutung zu. Die Analyse des Rassismus steht somit immer auch im Zusammenhang mit der Frage nach der sozialen Ordnung.
Das Seminar ist ein Lektüreseminar: D. h., ein hohes Maß an Engagement und Lesebereitschaft ist für dieses Seminar erforderlich.
Die Teilnehmer/innenzahl ist auf 40 beschränkt. Die Einschreibung auf Studip erfolgt ab dem 20. März, 8.00 Uhr.
Das Seminar beginnt in der ersten Vorlesungswoche am 03.04.2019. |