Das Seminar widmet sich der Lektüre des Werkes ‚Haben oder Sein‘ von Erich Fromm.
Dabei geht es um die grundlegende Frage, wie der Mensch leben bzw. handeln sollte: Ist Besitz als ein Zeichen von Erfolg und als Ziel anzustreben? Oder sollte stattdessen eher das bewusste Erfahren des Lebens im Vordergrund stehen? Welche Ideologie steckt hinter diesen Möglichkeiten – und wie soll und kann ein Individuum oder gar die ganze Gesellschaft im Sinne der damit verbundenen Gegensätze leben?
Auf Grundlage von Fromms Konsumkritik und seiner Ablehnung einer Besitzorientierung wird geklärt, wie die von ihm verwendeten Begriffe ‚Haben‘ und ‚Sein‘ überhaupt zu verstehen sind.
Fromms kritischer Blick auf die Gesellschaft, beispielsweise auch in Bezug auf die Rolle von Ideologie bzw. Glauben und Religion, wird diskutiert und hinterfragt. Es wird sich zeigen, wie sein Plädoyer für eine seinsorientierte Existenzweise sowie die von ihm dafür formulierten Voraussetzungen verortet und eingeschätzt werden können. Die Aktualität der im Buch geschilderten Analyse und Schlussfolgerungen wird angesichts gegenwärtiger Geschehnisse und Entwicklungen deutlich.
Ergänzt wird die Lektüre durch Auszüge aus weiteren Werken, in denen Fromm ebenfalls auf das Individuum und dessen Selbst eingeht.
Teilnahmevoraussetzungen:
- aktive und regelmäßige Teilnahme am Seminar
- Anfertigen eines Essays bzw. vergleichbaren Textes/Textabschnitts |