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Im Jubiläumsjahr bietet es sich besonders an, dass wir uns mit einem der großen Denker unserer Universität beschäftigen. Joachim Jungius (1587-1657) studierte und lehrte im Rostock der frühen Neuzeit. Er gründete hier die „Societa Ereunetica sive Zetetica“, die erste wissenschaftliche Gesellschaft nördlich der Alpen. Er war ein Universalgelehrter, betrieb neben seinen mathematischen, naturwissenschaftlichen und philosophischen Studien eine ärztliche Praxis und beriet die Stadt Rostock bei den „Fortificationen unserer Stadt oder Anlegung anderer der Stadt vornehmen Werken“. Der große Leibniz setzte Jungius in eine Reihe mit Aristoteles und Descartes. Jedoch wurde er von der Nachwelt fast vergessen. Er veröffentlichte wenig (was zum Teil seinen Konflikten mit der Geistlichkeit geschuldet war) und viele seiner erhaltenen Schriften fielen einem Feuer zum Opfer. Wir wollen uns dieses Semester mit mindestens zwei seiner Schriften befassen: der „Geometria empirica“ und der „Logica Hamburgensis“. Diese Lehrbücher der Geometrie und der Logik sind auf Latein verfasst, jedoch liegen für beide Werke deutsche Übersetzungen vor. Lateinkenntnisse sind in diesem Seminar dennoch von Vorteil. Wir werden die Möglichkeit haben, einige Schriften von Jungius in der Sondersammlung der Universität anzuschauen und so einen tiefen Einblick in das Geistesleben der frühen Neuzeit in Rostock zu bekommen.
Teilnahmebedingungen: erfolgreiche Teilnahme am Propädeutik Modul und dem Modul Philosophiegeschichte |