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Kurzbeschreibung:
Der gegenwärtige Aufstieg des so genannten »Rechtspopulismus« ist vieldiskutiert. Für ihn stehen Namen und Parteien wie Trump, Le Pen, die AfD, die FPÖ. Hinzu kommen in vielen Ländern mobilisierungsfähige Bewegungen außerhalb der Parlamente wie „Pegida“ mit einer Anhängerschaft in der digitalen Sphäre. Oft wird der Begriff »Rechtspopulismus« nicht trennscharf von anderen Klassifizierungen wie Rechtsextremismus, Faschismus und Demokratiefeindlichkeit verwendet.
In dem Seminar wollen wir uns zunächst mit dem Populismusbegriff selbst beschäftigen, ihn definieren und abgrenzen von anderen Begriffen. Im Zentrum des Seminars stehen einerseits die sozialen Themen und Problemstellungen, die rechte Akteure formulieren (wie Nation/Volk, »Lügenpresse«, »Genderismus«, »Islamisierung«, Anti-Elitismus, Anti-Universalismus usw.) und die Methoden/ Tricks mit denen sie ihre (potentielle) Anhängerschaft zu überzeugen suchen (wie die Suggestion von Homogenität, Steigerung von Angst und Irrationalismus, Verschwörungsglaube, Autoritarismus usw.). Anderseits sollen im Seminar verschiedene Erklärungsansätze über den Aufstieg rechter Parteien und Bewegungen diskutiert werden.
Der Seminarkonzeption liegt die Auffassung zugrunde, dass die empirischen und theoretischen Autoritarismus-Studien der frühen Kritischen Theorie erhellende Einsichten für die Gegenwart bergen, nicht nur, weil sie eine politisch und sozialkritisch gedachte Psychologie nutzten, um eine spezifische Bindung zwischen Führung und Publikum zu begreifen, in der soziales Unbehagen, Autoritätsbegehren und autoritäre Rebellion zusammentreffen. Darüber hinaus sind diese frühen Arbeiten geeignet, um die Kontinuität rechter Krisenverarbeitung aufzuzeigen, wie aktuelle Studien, die sich auf das Autoritarismuskonzept beziehen, zeigen.
Neben der Arbeit an klassischen und aktuellen Texten werden auch aktuelle Materialien wie Interviews, Reden, Texte, Kommentare, Parteiprogramme einbezogen. Die gründliche Lektüre der Texte und Mitarbeit (!) sind Voraussetzungen für eine Teilnahme am Seminar und den Erwerb eines Leistungsscheins.
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