Kommentar |
In diesem Proseminar werden wir einige der wichtigsten Prosatexte von Georges Perec kennenlernen, der in Frankreich spätestens seit seiner Aufnahme in die Bibliothèque de la Pléiade als jüngster Klassiker gilt, in Deutschland dagegen noch immer wenig bekannt ist. Von La Disparition (1969), dem berühmten Beispiel für einen ganzen Roman ohne den Vokal „e“ über die essayistische Raumerkundung Espèces d’espaces (1974), die ungewöhnliche, fiktionale Autobiographie W ou le souvenir d’enfance (1975) bis hin zu seinem 800-seitigen Mammutwerk La Vie mode d’emploi werden wir uns seine Texte sowohl in konzentrierten close readings erschließen als auch Einordnungen in größere literaturtheoretische und -geschichtliche Konzepte vornehmen: Autobiographisches Schreiben, Schreiben nach contraintes (den selbstgesetzten Regelzwängen der literaturexperimentellen Gruppe Oulipo, der Perec angehörte) und raumtheoretische Zugänge stehen dabei im Zentrum.
Ziel des Seminars ist außerdem die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten und die Vorbereitung auf die erste eigene Hausarbeit als Prüfungsleistung. |