Kommentar |
Italien und das nordalpine fränkisch-deutsche Königreich sind mit der Eroberung des Langobardenreichs durch Karl den Großen eine enge Verbindung eingegangen. Nach einer kurzen Übergangsphase in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wird das Regnum Italiae seit Otto dem Großen von den ostfränkisch-deutschen Königen in Personalunion regriert. Verstärkt wurde die so enstandene Verbindung zudem durch die Kaiserwürde, die stets in Rom erworben werden musste, wodurch sich neben dieser italischen Dimension der Reichspolitik zugleich eine enge und nicht immer spannungsfreie Beziehung zum Papsttum ergab. Über die Bewertung dieser Verbindungen zwischen dem nordalpinen Reich und Italien diskutieren Historiker mindestens seit dem ersten großen Historikerstreit des 19. Jahrhundert. Im Hauptseminar werden zunächst die politik- und verfassungsgeschichtlichen Grundlagen dieser engen Beziehung erarbeitet. Sodann wird in einem zweiten Schritt nach den Folgen für beide Seiten gefragt. Dabei kommt nicht nur die Ebene der Politk von Königen/Kaisern und Päpsten zur Sprache, sondern auch Fragen des transalpinen Kulturtransfers, der gegenseitigen Wahrnehmung von werdenden „Deutschen“ und „Italienern“ oder auch die wirtschaftsgeschichtliche Dimension dieser das gesamte Hochmittelalter prägenden Konstellation.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester:
03.08.2020, 12:00 Uhr bis 29.08.2020, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt:
29.08.2020, 16:10 Uhr |
Literatur |
Alfred Haverkamp, Zwölftes Jahrhundert 1125-1198, (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, 5) Stuttgart 2003 David Abulafia (Hrg.), The short Oxford history of Italy. Italy in the central middle ages: 1000 – 1300, Oxford [u.a.] 2004 Elke Goez: Geschichte Italiens im Mittelalter, Darmstadt 2010 Alfred Haverkamp / Horst Enzensberger (Hrg.), Italien im Mittelalter, (HZ Sonderheft 7) München 1980
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