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Das Seminar zur europäischen Aufklärung begreift die Aufklärung als Projekt, das sich selbst als überzeitlich versteht. Wie Immanuel Kant bereits 1784 feststellte, leben wir in einem Zeitalter der Aufklärung, aber in keinem aufgeklärten Zeitalter: Aufklärung ist kein Zustand, sondern ein Werden. Sie ist ein Projekt, das davon lebt, dass jede Generation es neu für sich entdeckt – oder es verwirft. Aufklärung und Gegenaufklärung gehören zusammen und dabei ist eine gewisse Verworrenheit, welche Theorien, Schulen und Ideologien in welches dieser beiden Lager gehören, durchaus einzukalkulieren. Neben der Überzeitlichkeit wird das Projekt auch über Staats- und Kontinentgrenzen hinweg gedacht, wenn nichts weniger als die Menschenrechte, auf die alle Menschen ein Anrecht besitzen, postuliert, ausgearbeitet und eingefordert werden. Im Zentrum stehen geistige und politische Freiheit, das Recht auf Eigentum sowie körperliche Unversehrtheit. Dazu kann und will die Aufklärung nicht auf anerkannte Vormächte verweisen, sondern vertraut auf den mündigen Menschen, der seinem eigenen Verstand folgt. In diesem Seminar sollen grundsätzliche Gedanken, aber auch Bedenken der Aufklärung beziehungsweise ihrer Kritiker nachvollzogen werden.
Teilnahmebedingungen: Eine regelmäßige Teilnahme am Seminar sowie die Übernahme eines Referats oder einer Stundengestaltung. |