Kommentar |
Die Geschichte der Korruption hat Konjunktur. Parallel zu öffentlichen Debatten über gegenwärtige Korruption hat sich die Geschichtswissenschaft seit etwa anderthalb Jahrzehnten dieses Themas intensiv angenommen. Die historische Betrachtung kann den Blick schärfen für gegenwärtige Tendenzen zu diesem Themenbereich. Wir werden uns im Seminar fragen, seit wann eigentlich von Korruption die Rede sein kann und ob Korruption eine Begleiterscheinung von Staatsbildung und der Ausdifferenzierung der Gesellschaft ist. Änderte sich die Vorstellung von Korruption im Laufe der Zeit oder kann sie epochenübergreifend definiert werden? Die Frühe Neuzeit als der Zeitalter der Staatsbildung und des Gewissens einerseits, der Patronage und der sozialen Ungleichheit andererseits ist besonders gut geeignet, den Wandel der Bewertung von Korruption und die Wirkung von Korruptionsdebatten auf Gesellschaften nachzuzeichnen – und auch, mittels Vergleich und Kontrast Korruptionsdebatten der Gegenwart besser zu verstehen.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester:
03.08.2020, 12:00 Uhr bis 29.08.2020, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt:
29.08.2020, 16:10 Uhr |
Literatur |
Ronald G. Asch / Birgit Emich / Jens Ivo Engels (Hg.): Legitimation – Integration – Korruption. Politische Patronage in Früher Neuzeit und Moderne, Frankfurt/Main u. a. 2011; Jens Ivo Engels: Die Geschichte der Korruption. Von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, Frankfurt/Main 2014; Niels Grüne / Simona Slanicka (Hg.): Korruption. Historische Annäherungen, Göttingen 2010; Arne Karsten / Hillard von Thiessen (Hg.): Normenkonkurrenz in historischer Perspektive (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 50), Berlin 2015.
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