Literatur |
Fabry, H.-J. / Scholtissek, K., Der Messias, Würzburg 2002 (Die Neue Echter Bibel Themen 5);
Schmid, K., Herrschererwartungen und –aussagen im Jesajabuch – Überlegungen zu ihrer synchronen Logik und zu ihren diachronen Transformationen (SBS 194, S.37-75) |
Lerninhalte |
Der Evangelist Matthäus legt Petrus in Cäsarea-Philippi auf Jesu Frage, wer er sei, folgende Antwort in den Mund: „Du bist der Christós („Gesalbte“), der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16). Vom Alten Testament her überrascht diese Bezeichnung zunächst. Denn in den alttestamentlichen Texten meint der Begriff „משיח“ („Gesalbter“, „Parfümierter“) in der Regel einen König, bei dessen Einsetzung das Ritual der „Salbung“ erwähnt wird (vgl. z.B. Saul, David und Salomo). Zugleich aber ist die prophetische Literatur des Alten Testaments von Texten durchzogen, die vor dem Hintergrund altorientalischer Königsideologie die Sehnsucht nach einem zukünftigen Heilsbringer thematisieren und diese prophetentheologisch profilieren. Der Fokus der Vorlesung wird auf die prophetischen Heils- und Herrschererwartungen gerichtet sein. Dabei werden zwei Ziele verfolgt: Erstens wird es darum gehen, die in der prophetischen Literatur belegte Vielfalt der Herrschererwartungen herauszustellen und theologiegeschichtlich zu erschließen. Zweitens soll der Entwicklungsprozess dieser Vorstellungszusammenhänge dargestellt werden, der schließlich zum Bekenntnis des Petrus in Mt 16,16 geführt hat. |