Kommentar |
Deutschland ist seit vielen Jahrhunderten von Migration geprägt. Im 19. Jahrhundert zogen polnische Arbeiter:innen in die Industriezentren im Ruhrgebiet und jüdische Migrant:innen suchten Zuflucht vor den Pogromen im Zarenreich. Bereits im Jahr 1910 betrug die Zahl der registrieren, nach Deutschland migrierten Menschen ca. 1,3 Millionen. Gleichzeitig verließen viele Menschen Deutschland auf der Suche nach einem besseren Leben. Oft wanderten diese Migrant:innen in die USA, manche auch nach Brasilien, Argentinien oder in die deutschen Kolonialgebiete. In der Zeit des Nationalsozialismus erreichte die Zwangsmigration aus und nach Deutschland ungekannte Ausmaße. Jüdische Deutsche wurden aus Deutschland vertrieben und Zwangsarbeiter:innen aus ganz Europa wurden nach Deutschland gebracht. Nach dem Krieg waren die Migrationsbewegungen von Rückkehr von „displaced persons“ und von einer beginnenden Einwanderung in die Bundesrepublik und die DDR geprägt. Das Proseminar vermittelt auf der Basis historischer Quellen und aktueller Forschungstexte einen Überblick über die Migrationsgeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert. Die Kenntnis der Ein- und Auswanderungsbewegungen kann gerade heute gesellschaftliche Debatten historisch unterfüttern und Migration im Kontext globaler Entwicklungen verständlich machen.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 18.02.2021, 12:00 Uhr bis 19.03.2021, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt: 19.03.2021, 16:10 Uhr |
Literatur |
Einführende Literatur: Dirk Hoerder, Geschichte der Deutschen Migration. Vom Mittelalter bis heute, München 2010. Maria Alexopoulou, Deutschland und die Migration. Geschichte einer Einwanderungsgesellschaft wider Willen, Stuttgart 2020
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