Kommentar |
Die Frühe Neuzeit wird auch das „Zeitalter der europäischen Expansion“ genannt. Mit der Entdeckung Amerikas 1492 setzte ein reges Interesse an fremden Kulturen und Regionen in den beiden Amerikas ein, und neue, überseeische Waren wie Tabak oder Kaffee fanden zügig ihren Platz in den europäischen Metropolen. In Reiseberichten wie Atlanten, in Wunderkammern wie Kochbüchern gleichermaßen zirkulierte Wissen über die Neue Welt, ihre Bevölkerung, Flora und Fauna. Die Entdeckung der Neuen Welt brachte aber auch Formen brutaler ökonomisch, politisch und nicht zuletzt religiös motivierter Unterdrückung und Ausbeutung hervor. Das Seminar möchte sich der Ambivalenz und Vielfalt an Begegnungen zwischen Europa und der Neuen Welt nähern. Das Spektrum reicht von blutiger Kolonialisierung und Unterdrückung bis hin zu Formen des Kulturkontakts, der Wahrnehmung und Repräsentation der Neuen Welt und differenzierten Auseinandersetzungen über das „Eigene“ und das „Fremde“. Auf Basis intensiver Quellenarbeit werden wir dabei unterschiedliche Ansätze der Wissens- und Globalgeschichte und der Postcolonial studies diskutieren.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 18.02.2021, 12:00 Uhr bis 19.03.2021, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt: 19.03.2021, 16:10 Uhr |
Literatur |
Guido Abbattista, Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2011-03-14. URL: http://www.ieg-ego.eu/abbattistag-2011-de URN: urn:nbn:de:0159-2011020117 . Urs Bitterli, Die Wilden und die Zivilisierten. Grundzüge einer Geistes- und Kulturgeschichte der europäisch-überseeischen Begegnung. 2. Aufl. München 1991. Susanna Burghartz/Maike Christadler/Dorothea Nolde (Hrsg.), Berichten - Erzählen - Beherrschen: Wahrnehmung und Repräsentation in der frühen Kolonialgeschichte Europas, (Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit, Bd. 7) Heft 2/3, 2003. Peter Burschel, Sünne Juterczenka (Hrsg.), Die europäische Expansion. Stuttgart 2016. |