Die Lehrveranstaltung ist folgenden Studiengängen / Modulen zugeordnet:
BA Ger „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“; LA Deutsch „Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (LA, Gy; LA, Re), „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (LA, Gy), „Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“ (LA, Re; LA, Sopäd [2019]), „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (LA, Sopäd [2012]); Master Bepäd (Deutsch als ZF) / Master Wipäd (Deutsch als ZF) (2016/2017; 2014/2017) „Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“, „Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (2016; 2014), „Profilbildung Literaturwissenschaft“ (2017); Master Ger (2013); Master Ger, EF/ZF (2014, 2018, 2020), „Literatur und Sprache der Gegenwart“
Modulprüfung wählbar in:
„Fachwissenschaftliche Aspekte der Schulrahmenpläne“ (mdl. Prüfung, 30 Min., oder digitale Prüfungsleistung)
„Literatur und Sprache der Gegenwart“
„Spezialisierung Neuere und neueste deutsche Literatur“ (Hausarbeit [für BA sowie LA (2019) andere Prüfungsform möglich])
„Profilbildung Literaturwissenschaft“
„Profilbildung Linguistik und Literaturwissenschaft“
„Profilbildung Literaturwissenschaft oder Linguistik“ (Studienleistung/Kompetenzprüfung)
IDWB-BA „Regionalethnografien Norddeutschlands in der Europäischen Ethnologie“ (Bericht)
IDWB-LA „Regionalethnografien Norddeutschlands in der Europäischen Ethnologie“ (Bericht)
Inhalt:
Im Jahre 2003 proklamierte die UNESCO das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes (Convention for the Safeguarding of the Intangible Cultural Heritage), dem Deutschland 2013 beigetreten ist. Die Konvention zielt weniger auf die Erhaltung von Sprache, als vielmehr auf kulturelle Praktiken, die Gemeinschaften oder Gruppen als Bestandteil ihres kulturellen Erbes betrachten. Gemeint sind damit performative Ausdrucksformen, wie Bräuche, Tänze, Erzählvorträge etc., andererseits traditionale, jedoch lebendige Wissensformen und überlieferte Fertigkeiten („alte“ Handwerkstechniken) samt der hierzu benötigten Artefakte. Dabei handelt es sich um typische Gegenstandsfelder und kulturelle Prozesse, die von der Volkskunde/Europäischen Ethnologie erforscht werden, weshalb ihre Vertreter_innen maßgeblich in Begutachtung und Auswahlverfahren einbezogen sind. Ziel des Hauptseminars ist es zunächst, den Begriffsumfang des Immateriellen Kulturerbes (IKE) vor der Folie klassisch-volkskundlicher Definitionen und deren Kritik zu rekonstruieren. Der Begriffsdiskurs wird u.a. mit früheren Argumentationslinien (Historismus, Folklorismus bzw. Revitalisierung, Regionalismus, Musealisierung) veranschaulicht. Fallbeispiele aus Mecklenburg-Vorpommern und anderen Bundesländern sollen den Prozess der Kulturerbebildung, auch früherer Zeiten, kritisch beleuchten. Als Spezialproblem wird über die Digitalisierung des IKE verhandelt.
Literatur:
Brednich, Rolf-Wilhelm: Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der europäischen Ethnologie. 2. Aufl. Berlin 2001.
Guntermann, Maria: Tradition und Brauchtum. Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Nach der Konvention der UNESCO. München 2020.
Hückstädt, Antje: Immaterielles Kulturerbe in Mecklenburg-Vorpommern. Wissen, Können, Weitergeben. Prerow am Darß 2019.
Lübbe, Hermann: Zeitverhältnisse. Zur Kulturphilosophie des Fortschritts. Graz/Wien/Köln 1983.
Schneider, Ingo; Flor, Valeska (Hg.): Erzählungen als kulturelles Erbe. Das kulturelle Erbe als Erzählung. Münster/New York 2014.
Schüppel, Katharina: Kultur erben. Objekte – Wege – Akteure. Berlin 2020.
Tauschek, Markus: Kulturerbe. Eine Einführung. Berlin 2013.
Die verbindliche Anmeldung erfolgt durch StudIP. |