Kommentar |
Schiffbruch war bis zur Einführung von Eisenbahn und Flugzeug das größte Mobilitäts- und Verkehrsrisiko. Dessen materielle und mentale Bewältigung hatte einen entsprechend großen Niederschlag in mittelalterlichen Quellen: Reiseberichte etwa von Kaufleuten und Pilgern, aber auch Chroniken und Korrespondenzen schildern Schiffsuntergänge vielfach und eindrücklich, die Verteilung dieses Risikos auf mehrere Schultern war u.a. der Grund für die Einführung von (See-)Versicherungen und für die Anlage bestimmter Typen von Handelsgesellschaften. In dieser Master-Übung zum Mittelalter werden wir anhand verschiedener Quellentypen und unter Berücksichtigung interdisziplinärer Zugänge die kulturgeschichtlichen Aspekte von Schiffbruch im Mittelalter beleuchten.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 02.08.2021, 12:00 Uhr bis 27.08.2021, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 27.08.2021, 16:10 Uhr |
Literatur |
Gerhard Fouquet/Gabriel Zeilinger: Katastrophen im Spätmittelalter, Darmstadt 2011, S. 48-57; Burkhardt Wolf: Schiffbruch mit Bergung. Archive und Archäologien nautischer Kultur, in: Thomas Weitin/Burkhardt Wolf (Hrsg.): Gewalt der Archive. Studien zur Kulturgeschichte der Wissensspeicherung, Konstanz 2012, S. 61-88; Wolfgang Huschner: Raub oder Recht? Der Umgang mit Schiffbruch und Strandgut an der mecklenburgischen Ostseeküste (13.-16. Jahrhundert), in: Mecklenburgische Jahrbücher 132 (2017), S. 49-66. |