Kommentar |
Heiligenverehrung und die mit ihr verbundene Kultpraxis spielte eine bedeutende Rolle in der mittelalterlichen Gesellschaft, sie war wichtige Ausdrucksform mittelalterlicher Religiosität. Selbst als Menschen geboren, gelebt und gestorben, stellte der Heilige einen Schnittpunkt zwischen irdischer und himmlischer Sphäre dar und konnte so zwischen beiden vermitteln. Die Auseinandersetzung mit diesem Phänomen bietet verschiedenste Einblicke in mittelalterliche Vorstellungs- und Lebenswelten. Das Spektrum reicht dabei von religiösen, sozial- und wirtschaftshistorischen über kunstgeschichtlichen bis hin zu rechtlichen und politischen Bereichen. Im Seminar wollen wir betrachten welche Bedeutung die Mittlerfunktion des Heiligen in der mittelalterlichen Lebenswelt einnahm und auf welche Weise sie mit den verschiedenen Bereichen mittelalterlichen Lebens verwoben war. Im Seminar wird zunächst einen Überblick über die verschiedenen Entwicklungen von Heiligenverehrung im Verlauf des Mittalters erarbeitet. Auf dieser Grundlage werden anhand konkreter Beispiele und Quellen die vielfältigen Aspekte dieses Phänomens vertieft.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 02.08.2021, 12:00 Uhr bis 27.08.2021, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 27.08.2021, 16:10 Uhr |
Literatur |
Angenendt, A.: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. 2. Aufl., Darmstadt 2000. Swinarski,U.: Herrschen mit den Heiligen – Kirchenbesuche, Pilgerfahrten und Heiligenverehrung früh- und hochmittelalterlicher Herrscher (ca. 500 – 1200), Bern 1991. Vauchez, André: Der Heilige. in: Der Mensch des Mittelalters, hrsg. v. Le Goff, Jacques, Frankfurt am Main, 1989, S. 340 – 373
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