Kommentar |
Im interdiszizplinären musikwissenschaftlich-geschichtswissenschaftlichen Seminar steht die Frage im Mittelpunkt, welche Rolle die Musik bei der Genese und Verbreitung antisemitischer Gedankenwelten und Stereotype einnahm und einnimmt beziehungsweise inwieweit sie einen - eigenständigen, besonderen, mit anderen interagierenden? - gesellschaftlichen Raum bot und bietet, in der Antisemitismus verhandelt wurde und wird. Dafür ist es zunächst notwendig, ein differenziertes Bild unterschiedlicher Formen von Antisemitismus und Antijudaismus zu zeichnen und dabei zu betrachten, in welchen Bereichen des Musiklebens, wie Komposition, Performanz, Rezeption und musikalisches Schrifttum von Komponist*innen, Judenfeindschaft oder stereotype Zeichnungen jüdischer Menschen virulent waren und sind. Ausgehend von den vertonten Auslegungen des Bibeltextes (z.B. in den Passionen J.S. Bachs) werden diverse Schlaglichter (F. Mendelssohn, G. Mahler, A. Schönberg, R. Wagner) vor allem auf das 19. und 20. Jahrhundert geworfen, um die Reflexion antisemitischer oder antijüdischer Haltungen in und über Musik, aber auch deren Kritisierung und Gegenpositionen diskutieren zu können.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 02.08.2021, 12:00 Uhr bis 27.08.2021, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 27.08.2021, 16:10 Uhr |