Lerninhalte |
In einer sogenannten „Wertegesellschaft“ sind Forderungen nach einer „Wertevermittlung“, „Werteorientierung“, „Werterziehung“ oder „Wertebildung“ beinahe selbstverständlich. Während die Wertphilosophie vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht hat, ist der Trend zur Werte-Rhetorik noch immer deutlich zu vernehmen. Das Seminar möchte das Verständnis von Wertungen und Werten auf einer grundlegenden Ebene untersuchen, indem es Werte und deren Verbindlichkeit wesentlich in ein Verhältnis zu unseren Gefühlen setzt, ohne dabei explizit auf ethische Problemstellungen einzugehen. Die grundsätzliche Frage lautet, inwiefern dasjenige, was wir als Wert oder wertvoll verstehen, durch unsere Gefühle und unsere Stellungnahmen zu ihnen konstituiert ist. Die zur Lektüre und Diskussion herangezogenen Positionen reichen von klassischen Wertphilosophen wie Max Scheler oder Nicolai Hartmann bis hin zu ausgewählten Ansätzen aus der angloamerikanischen „Value Theory“. |