Kommentar |
Heinrich der Löwe (ca. 1130-1195), Herzog von Sachsen und Bayern sowie Vetter Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa) aus dem Geschlecht der Welfen, agierte im Norden des Reiches äußerst machtvoll und beanspruchte für sich eine geradezu vizekönigliche Stellung. Mit einem eigenen Amtsverständnis setzte er Herrschaftsansprüche in Sachsen gegen Widersacher durch, versuchte er, welfische Interessenpolitik zu betreiben und angrenzende Gebiete zu erobern. Diese Regionen nördlich der Elbe (Nordelbien) und im Osten (heute Mecklenburg) waren zu großen Teilen von slawischen Völkerschaften besiedelt, die nun, zum Teil in kreuzzugsartigen militärischen Zügen, erobert und christianisiert werden sollten. Das Hauptseminar nimmt diese spannende Phase der Geschichte unter die Lupe und will in kritischer Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Texten und moderner Forschungsliteratur verschiedene Perspektiven beleuchten. Dabei spielen politische und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle, ein Schwerpunkt soll jedoch zugleich auf den kulturellen und religionsgeschichtlichen Betrachtungen liegen, die sich mit dem Kontrast zwischen Christen- und Heidentum, ethnischen Konflikten und Fragen der kulturellen Integration bzw. der Vereinnahmung im Raum Mecklenburg beschäftigen.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester: 14.02.2022, 12:00 Uhr bis 18.03.2022, 16:00 Uhr Loszeitpunkt: 18.03.2022, 16:10 Uhr
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