Kommentar |
Die Friedens- und Konfliktforschung (FKF) hat eine lange und keineswegs spannungsfreie Tradition im Teilbereich der Internationalen Beziehungen. Im Zentrum steht auch heute noch die Erforschung von Bedingungen für Frieden (und Krieg). Die Friedensforschung gilt als multidisziplinär ausgerichtet und folgt dabei sowohl einer normativen Zielsetzung (Frieden als Ziel) als auch einem empirisch-analytischen Erkenntnisinteresse (wie entstehen Konflikte? Wie gelingt Konflikttransformation?). Methodisch und theoretisch ist die FKF ebenfalls breit aufgestellt und schließt quantitative und qualitative Methoden ein. Ein besonderes Merkmal der Friedens- und Konfliktforschung war (und ist) ihre herrschaftskritische Grundhaltung, damals motiviert durch traditionellere Ansätze der Friedenssicherung (Abschreckungstheorie). Das Seminar wird einen Überblick über die zentralen Begriffe und Methoden der Friedens- und Konfliktforschung geben und sich mit „klassischen“ und neueren Ansätzen, Theorien und Debatten befassen. Zusätzlich sollen auch empirische Erkenntnisse in das Seminar einfließen und untersucht werden, welchen praktischen Beitrag die FKF leisten konnte und ob theoretische Überlegungen zum besseren Verständnis von Konflikten und Frieden führ(t)en. |
Literatur |
• Conze, Eckart: Geschichte der Sicherheit: Entwicklung-Themen-Perspektiven. Göttingen 2018. • Imbusch, Peter; Zoll, Ralf (Hrsg.): Friedens- und Konfliktforschung. Eine Einführung. Wiesbaden 2010. • Krippendorff, Ekkehart (Hrsg.): Friedensforschung. Köln 1970. • Krell, Gert; Schlotter, Peter: Weltbilder und Weltordnung. Baden-Baden 2018. • Lebow, Richard Ned: Why Nations fight. Past and future motives for war. Cambridge 2010. • Werkner, Ines-Jacqueline: Friedens- und Konfliktforschung: Eine Einführung. Tübingen 2020. |